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Beratende Pflegeberufe

Die Beratung spielt in der Pflege eine wichtige Rolle; das gilt für individuelle Betroffene genauso wie für Pflegeeinrichtungen, Krankenkassen oder Unternehmen der Pflegebranche. Dabei eröffnen sich Interessierten hier zahlreiche unterschiedliche berufliche Möglichkeiten, die vom Vertrieb bis hin zur Unternehmensberatung reichen.

Diese Berufssparte eignet sich besonders für alle Pflege-Fachkräfte und Hochschulabsolventen, die umfangreiche Kenntnisse der Pflegebranche (am besten aus eigener beruflicher Erfahrung) sowie eine hohe Kommunikationsbereitschaft und gute analytische Fähigkeiten mitbringen.

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Beratende Pflegeberufe

Mögliche Berufe nach einem Pflegestudium mit Beratungstätigkeiten

Hier findest du Beispiele für Berufe in der Pflege, in denen sich alles um die kompetente Beratung von Kunden und Patienten dreht. 

Vertriebler
Vertriebler

Anwendungsberater/Pflegevertrieb

Um erfolgreich und sicher pflegen zu können, sind eine Menge Hilfsmittel nötig; diese reichen von Handschuhen über steriles Spritzbesteck bis hin zu an spezielle Bedürfnisse angepasstes Mobiliar. Hinter diesen Produkten steckt wiederum eine ganze Industrie, welche sich nur zu gerne der Expertise von professionellen Gesundheits- und Pflegekräften bedient, wenn es darum geht, ihre Erzeugnisse an den Mann zu bringen. Die Pflegefachkräfte werden hier bevorzugt im Bereich des Vertriebs bzw. der Anwendungsberatung eingesetzt. Da sie die medizinischen Produkte meist aus dem eigenen beruflichen Alltag (oder dem Studium) kennen und selbst schon verwendet haben, können sie diese auch überzeugend verkaufen und präsentieren. Um als Vertriebler oder Anwendungsberater erfolgreich zu sein, sollte man neben dem entsprechenden Fachwissen vor allem sehr gute kommunikative Fähigkeiten, Überzeugungskraft und eine hohe Reisebereitschaft mitbringen.

  • Kontaktpflege des bestehenden Kundenkreises
  • Akquise von Neukunden
  • Besuch von Messen und Konferenzen
  • Fachliche Beratung
  • Durchführung von Anwendungsschulungen und -trainings
  • Marktbeobachtung
  • Fachliche Unterstützung der Kunden bei der Produkteinführung

Im Bereich des Vertriebs gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, um in den Beruf einzusteigen; welche Qualifikation verlangt wird, hängt letztendlich auch immer von der Art des Produkts und dem jeweiligen Hersteller ab. Während manche Unternehmen vor allem Gesundheits- und Krankenpfleger mit viel Berufserfahrung anstellen, beschäftigen andere lieber Fachkräfte mit einer akademischen Qualifikation. Diese kann sowohl aus dem Bereich der Pflege, des Pflegemanagements, der Pflegewissenschaften oder der Pflegepädagogik stammen, aber genauso gut aus den Kommunikationswissenschaften, der BWL oder der Biomedizin. Bei Produkten mit einer technischen Komponente werden gerne auch Absolventen eines ingenieurwissenschaftlichen Studiengangs angestellt.

Case Managerin
Case Managerin

Pflegeberater oder Case-Manager

Ein Angehöriger ist plötzlich pflegebedürftig geworden – und jetzt? An wen wendet man sich, und wer entscheidet eigentlich, wer welche Pflegedienstleistungen erhält? Jeder Versicherte, der Leistungen der Pflegeversicherung beantragen möchte, hat einen gesetzlichen Anspruch auf eine Pflegeberatung. Hier kommen die sogenannten Pflegeberater ins Spiel: Sie sind Experten im Bereich des Sozial- und Sozialversicherungsrechts und stehen den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite. Sie informieren über die verschiedenen Möglichkeiten und Rechte, helfen den Beteiligten dabei, eine möglichst informierte Entscheidung zu treffen und koordinieren die entsprechenden Pflegeleistungen. Qualitätsmanagement und Controlling fallen dabei ebenfalls in ihren Aufgabenbereich. Pflegeberater arbeiten bei Krankenkassen, kommen aber auch in Krankenhäusern und Pflegeheimen, in der ambulanten Pflege, in Sozialämtern oder ähnlichen Einrichtungen zum Einsatz.

Ähnlich arbeiten Case Manager ("Fall-Manager"). Auch sie beraten Patienten und Angehörige. Ihre Aufgaben sind häufig aber noch komplexer, weil sie in Abstimmung mit Ärzten und Therapeuten arbeiten und Patienten oft langfristig beraten. Qualitätsmanagement und administrative Aufgaben gehören zu ihrem Berufsalltag genauso wie das persönliche Beratungsgespräch.

  • Beratung von Betroffenen und Angehörigen
  • Prüfung des Pflegebedarfs
  • Erstellen eines entsprechenden Versorgungsplans
  • Informieren der Betroffenen über Rechte und Möglichkeiten
  • Begleitung in der jeweiligen Pflegesituation
  • Organisation und Koordination von institutionellen Dienstleistungen
  • Abstimmung mit Ärzten und Therapeuten
  • Studium des Pflegemanagements, der Pflegewissenschaften, der sozialen Arbeit oder eines vergleichbaren Studiengangs aus dem Bereich des Gesundheitswesens
  • abgeschlossene Pflege-Ausbildung mit einer angeschlossenen, spezialisierten Weiterbildung (ggf. auch ein Pflege-Praktikum), zum Beispiel zum Pflegeberater oder Case Manager
Pflegegutachter
Pflegegutachter

Unabhängiger Pflegegutachter / -Sachverständiger

Wenn es um die Beurteilung von Pflegebedürftigkeit oder die Qualität von Pflegedienstleistungen geht, kann es schon mal zu Differenzen zwischen den Krankenkassen und Betroffenen kommen – welche sich langfristig nicht selten zu einer juristischen Auseinandersetzung entwickeln. Hier kommen Unabhängige Pflegesachverständige ins Spiel: Sie werden hinzugezogen, wenn es darum geht, die Pflegebedürftigkeit oder bereits erbrachte Pflegedienstleistungen zu bewerten oder eine bestehende Entscheidung hinsichtlich einer möglichen Fehlbeurteilung zu überprüfen. Sie müssen stets neutral sein und beide Seiten eines Falls unabhängig betrachten. Dafür müssen sie sich nicht nur sehr gut mit den theoretischen und praktischen Ansprüchen der Pflegebranche auskennen, sondern auch mit den rechtlichen Grundlagen des Sozial- und Strafrechts sowie des Qualitätsmanagements vertraut sein und wissen, wie juristisch verwertbare Gutachten erstellt werden. Die notwendigen Kenntnisse eignen sich die Pflegefachkräfte in der Regel in einer spezialisierten Weiterbildung zum Pflegesachverständigen bzw. zum unabhängigen Pflegegutachter an.

  • Adäquate Einschätzung des Pflegebedarfs
  • Bewertung von Struktur- und Ergebnisqualität von Pflegeprozessen
  • Qualitätsbewertung von Pflegedienstleistungen
  • Erstellen von Gutachten und Gegengutachten
Unternehmensberaterin
Unternehmensberaterin

Pflegespezifische Unternehmensberatung

Die meisten Unternehmen haben wirtschaftliche Ziele, die sie noch erreichen möchten. Bei ihrer Entwicklung nehmen sie gerne Unterstützung von externer Seite in Anspruch, die Fachwissen und Know-how aus einem bestimmten Bereich mitbringt und einen unverstellten und unvoreingenommenen Blick auf interne Abläufe und Prozesse hat. Nicht anders ist es im Bereich der Pflege. Die hohe Nachfrage hat dazu geführt, dass es mittlerweile zahlreiche Unternehmensberatungen gibt, die sich auf das Gesundheits- und Pflegewesen spezialisiert haben und ihre Expertise verschiedenen Einrichtungen und Unternehmen wie zum Beispiel Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten, Pflegeheimen oder betreuten Wohngemeinschaften zur Verfügung stellen. Sie arbeiten darauf hin, die Qualität und den Erfolg eines Betriebs zu steigern und langfristig zu sichern, indem sie Abläufe analysieren und entsprechende Konzepte und Strategien erarbeiten.

  • Analyse von unternehmerischer Organisation und Abläufen
  • Beratung
  • Begleitung von Veränderungsprozessen
  • Beurteilung der Unternehmensausrichtung
  • Betriebsoptimierung

Der Beruf des Unternehmensberaters unterliegt in Deutschland keinem Berufsschutz. Dementsprechend gibt es für den Berufseinstieg verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel ein Studium der Pflege, der Pflege- und Gesundheitswissenschaften, des Pflegemanagements, der Pflegepädagogik oder eines vergleichbaren Studiengangs, aber auch eine abgeschlossene Ausbildung aus dem Pflegebereich (ggf. können Weiterbildungen und langjährige Berufserfahrung notwendig sein). Welche konkreten Qualifikationen verlangt werden, hängt letztendlich immer vom individuellen Arbeitgeber ab.

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