Berufe nach dem Pflegestudium
Pflegepädagogin
Wie sieht der Berufsalltag nach einem Pflegestudium aus? Welche Jobs machen studierte Pfleger, Pflegepädagogen und Pflegemanager? Wir haben recherchiert und Berufstätige aus der Pflegebranche befragt. Ihre Antworten findest du hier.
Melanie Sonneborn
Bachelor Pflegepädagogik an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf
Pflegepädagogin
So sieht mein Berufsalltag aus
Da ich alleinerziehend bin, bringe ich zunächst meine Tochter in die Schule. In Düsseldorf angekommen, beginnt mein Arbeitsalltag zuerst mit organisatorischen Aufgaben. Diese sind sehr vielfältig. Als Kursleitung stimme ich, anhand des Curriculums, den Stundenplan und die zu planenden Module mit der Stundenplanerin ab. Dabei habe ich die anstehenden Leistungsnachweise im Blick.
Außerdem gehört zu meinen Aufgaben den Blockein- und Ausstieg meines Kurses zu planen und die Übersicht über die Fehlzeiten der Schüler meines Kurses zu behalten. Hier müssen ggf. Gespräche mit den Schülern oder den Trägern geführt werden.
Eine enge Kommunikation mit der Schulleitung ist wichtig. Wir treffen uns regelmäßig und sie verschafft sich einen Überblick über die allgemeine Kurssituation, aber auch über spezielle Problemsituationen. Wenn sich mein Kurs im Theorieblock befindet, führe ich sehr viele Gespräche mit den Schülern – hier ist Empathie gefragt, denn von Gewalt in der Familie, über Schwangerschaft, Abtreibung und psychische Belastungen trifft man hier auf viele grenzwertige Situationen.
Nicht zuletzt steht die Aufgabe der Unterrichtsvor- und Nachbereitung an. Hier heißt es immer up-to-date sein, aktuelle Studien und Berichte mit einzubeziehen und die Unterrichtsgestaltung auf die Lerngruppe zuzuschneiden und Methodenvielfalt anbieten zu können.
Mein Beruf ist etwas für dich, wenn du…
- Lust hast, dein Wissen weiter zu geben.
- bereit bist, eigene Unterrichtsstrukturen zu überdenken und zu verändern, wenn du merkst, dass du die Schüler nicht erreichst.
- du Freude daran hast, die Schüler mit deinem Unterricht einzufangen und Spuren zu hinterlassen, es dir auch nicht egal ist, wenn ein Schüler im Unterricht "aussteigt".
- du Empathie und Feingefühl mitbringst, um die Schüler auf ihrem Weg zu begleiten und wenn du sowohl über Erfahrungswissen in der Pflege verfügst, als auch über die Kompetenz dieses mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verknüpfen.
Das rate ich dir, wenn du meinen Karriereweg einschlagen möchtest:
Außerdem rate ich dir, nicht die "leichteste" Schule zu wählen...
Zunächst Erfahrungswissen in dem Pflegebereich zu sammeln – dies ist aus meiner Sicht von großer Bedeutung. Nicht nur für dich und deine Sicherheit, sondern auch, weil es dann leichter ist: Die Schüler betrachten den Lehrer dann als "einen von Ihnen" – jemand, der eben auch weiß, wie der Pflegealltag ist. Außerdem rate ich dir, nicht die "leichteste" Schule zu wählen – mein Weg in der FH war hart und so manches Mal dachte ich, ich schaffe es nicht, aber jetzt sehe ich, wie weit mich diese Schule gebracht hat, wie ich gewachsen bin, innerlich, und das ist ein tolles Gefühl. Dass ich es alleinerziehend und berufsbegleitend geschafft habe, zeigt, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben – also: Man kann alles schaffen, was man möchte!
Es gibt auch andere Jobs für Absolventen von Pflegestudiengängen. Typische Berufsfelder meiner Kommilitonen sind z.B. ...
- Lehrgangskoordination
- Studiengangsberatung
- Praxisanleitung im Krankenhaus/Altenheim